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Frontal- oder Schrägprojektion


(Vor)Verzerrte Projektionen


Projiziert man mittels eines Goboprojektors, Moving Heads oder Scanners Motive so werden diese je nach entstehendem Projektionswinkel auf der Projektionsfläche verzerrt dargestellt. Da Gobos eine starre, statische Projektionsvorlage darstellen (ähnlich einem Dia, nur wesentlich haltbarer sowie extrem temperaturbeständig), werden Motive - physikalisch bedingt, auf Grund der kugelförmigen Ausbreitung des Lichts und der Projektionsstrahlen - immer auf die ein oder andere Art und Weise verzerrt projiziert.


Projiziert man nicht frontal, sondern horizontal und/oder vertikal versetzt, so dass die zentrale Projektionsachse nicht mehr senkrecht zur Projektionsfläche hin ausgerichtet ist, so entsteht eine Trapezverzerrung des projizierten Motivs. Ein weiter vom Projektor entfernter Bildrand vergrößert sich dadurch während der zum Projektor nähere Bildrand verkleinert wird. Den geringsten Verzerrungsgrad erreicht man dabei in der frontalen Projektion, wenn die Projektionsfläche zur zentralen Projektionsachse hin rechtwinklig ausgerichtet ist. Je flacher jedoch der Winkel zur Projektionsfläche hin wird, desto größer wird der trapezförmige Grad der Verzerrung (z.B. Streckung des Motivs entlang der Lotrechten zur zentralen Projektionsachse).


Projektoren, Moving Heads oder Scanner können - anders als z.B. bei einem rechnerischen Ausgleich bei einigen Beamern - diesen Effekt opto-mechanisch nicht ausgleichen, da Linsen innerhalb der Geräte nicht parallel zur Projektionsfläche ausgerichtet werden können!


Die einzige Möglichkeit eine unerwünschte trapezförmige Verzerrung in der Projektion auszugleichen besteht in der entgegenwirkenden Vorverzerrung des Motivs bei der Goboproduktion. Das Motiv wird dann rechnerisch auf Basis der örtlichen Gegebenheiten so verzerrt, dass das Motiv in der Projektion auf der Projektionsfläche dann unverzerrt erscheint - wir nennen dies trapezoide Vorverzerrung oder Keystone-Korrektur.

Produktion von vorverzerrten Gobo-Motiven


Auf Wunsch können wir, anhand der von Ihnen mitgeteilten Informationen sowie durch eine Test-Projektion eines Gitternetz-Gobos, ein vorverzerrtes Gobo für Sie herstellen.


Anhand der beiden nachfolgenden Bilder sehen Sie z.B. eine Test-Projektion auf ein Gebäude mittels eines bereits vorverzerrten Gitternetz-Gobos oder aber welche Werte in der Vermaßung der örtlichen Gegebenheiten für uns - neben der Brennweite der verwendeten Optik - entscheidend sind.


Der "einfachste" Weg zu einem vorverzerrten Gobo zu gelangen besteht darin mittels eines Gitternetz-Gobos eine Projektion exakt so vorzunehmen, wie sie später mit dem dann produzierten, vorverzerrten Gobo erfolgen soll. Anhand von Fotos aus der frontalen des späteren Betrachters können wir ein Motiv grafisch so vorverzerren, dass wir Ihnen ein passendes Gobomotiv zur späteren, nahezu unverzerrten Projektion liefern können.


Schwieriger wird es, wenn man vor der eigentlichen Projektion keine Testprojektion durchführen kann. Doch auch hierfür haben wir eine Lösung für Sie! Kann eine Gitternetz-Projektion nicht erfolgen, dann können wir eventuell, auf Basis einer exakten Vermaßung des Projektorstandortes und der Projektionsfläche sowie einer bekannten Brennweite der eingesetzen Optik - anhand eines Versuchsaufbaus - die entstehende, tapezoide Vorverzerrung ermitteln, die dann in die Steuerung des Lasers bei der Gobo-Produktion eingreift und ein vorverzerrtes Gobo entstehen lässt.


Wichtiger Hinweis für die Projektion vorverzerrter Gobo-Motive


Je stärker der Projektionswinkel von der Frontalen abweicht, desto stärker treten hierbei auch nicht-korrigierbare, physikalisch bedingte Effekte auf. Denn, bei einer schrägen Projektion treten unweigerlich Differenzen in der Verteilung der Beleuchtungsstärke und auch der Schärfentiefe in Erscheinung. Sprich, projiziert man schräg, dann wird ein Motiv eventuell auf der einen Seite heller und schärfer und auf der anderen Seite gleichzeitig dunkler und unschärfer projiziert. Dies liegt daran, dass die Beleuchtungsstärke im Quadrat der Entfernung abnimmt und man bei Projektionsgeräten nicht, wie z.B. in der Fotografie, die Schärfentiefenebene eines Objektivs durch Verwendung einer Iris angleichen kann (siehe auch die Grafik oben).

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